Theaterarbeiten als Schauspieler / Puppenspieler / Produzent / Regisseur
Eine Auswahl an besonderen Projekten der Vergangenheit …
Die Toten sind ein unseriöses Volk
Wie ist Ihr Verhältnis zu den Toten?
Auf der Bühne befindet sich ein Mensch umgeben von leblosen Wesen – den Puppen und Gegenständen …
Die Figur „Kukolnik“ (russisch für Puppenspieler) ist die Rolle für den Darsteller. Er erschafft Geschichten und Bilder und zerstört sie wieder. Er wird selbst zur Puppe und lässt sich von den „toten“ Objekten führen und endet zwischen Realität und Fiktion, zwischen Leben und Tod, wie die Puppen, die er bespielt. Die Texte der Inszenierung sind collagenhaft verbunden, jedoch werden sie nur in Verbindung mit dem Verlebendigungsprozess der Puppen sinnvoll. Das Lebendige am Beispiel des Leblosen tritt hier als besonderer Akzent ins Spiel und wird hinterfragt. Die Inszenierung befasst sich mit dem Menschen auf der Bühne des Lebens. Der Mensch wird ständig von Zuschauenden beobachtet und gerät in Handlungszwang dabei ruft er Bilder, Geschichten, Welten hervor. Jede Figur, jede Geschichte jedes Wesen wird seiner eigenen Situation, Ihm selbst, gegenübergestellt. Dabei ist auch der Zuschauer stets Teil dieser Welt; ist er Voyeur, Beobachter, Reflexionsfläche, Anlass oder Druckmittel(?)
Marionetten, Handpuppen, Schattenspiel, ein Samowar, Schachfiguren, Knochen, Hände, Füße und viele Andere werden in der Inszenierung bespielt.
Produktion : Ensemble T.A.T. & Dennis Katzmann (Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch»)
Spiel: Dennis Katzmann
Regie: Coraline Grandin
KING OF THE KINGS
POLITTHRILLER
Ein Stück von und mit der Polit-Pop-Ikone Gaddafi
Produktion : Lovefuckers & Sofiensaele / Freischwimmer Festival
Konzept & Regie: Ivana Sajevic
DarstellerInnen & PuppenspielerInnen: Anna Menzel, Annemie Twardawa, Nils Zapfe, Dennis Katzmann
DEUTSCH UNTERWEGS
Eine Tour für/mit dem Goethe Institut Russland mit der Transsibirischen Eisenbahn.
Im September 2011 fuhren Vertreter der Jugendkulturen in Deutschland und Russland, Sprachanimateure, Footbager, Raper und Puppenspieler, von Moskau aus in den Süden, den Norden und den Osten Russlands.
Auf dieser Reise sind sie auf russische Schüler bei bunten, unterhaltsamen Aufführungen getroffen und erzählten diesen, wie die deutsche Jugend lebt. In drei Wochen haben die drei Teams des Projekts mehr 12500 km mit der Eisenbahn hinter sich gebracht und 19 Städte besucht. In jeder Stadt gab es eine dreistündige Strassenveranstaltung – eine beeindruckende interaktive Show mit Musik, Spielen und Geschenken. Jeder der Akteure hat mit den Besuchern interagiert das Ganze zu einer live performance gestaltet.
Außerdem besuchten die Reisenden in jeder Stadt einige Schulen und hielten originelle interaktive Workshops ab. Russische Schüler hatten die Möglichkeit mit der deutschen Sprache in Berührung zu kommen und diese selbst auszuprobieren.
Projekt des Goethe Instituts Novosibirsk
IM TUNNEL
Dokumentar-Performance mit dem Theater in den Unterwelten
“Und wenn wir fliehen, dann hoffen wir.
Wir hoffen auf die andere Welt.”
Die Asylrichterin Anna wird mit dem geheimnisvollen Fall
der Syrerin Naida konfrontiert. Während der Anhörungen
sieht die Richterin plötzlich Gesichter, hat Déjà-vus.
Es scheint, als evoziere die Syrerin in ihr diese Bilder
von einem Ort, an dem die Richterin als Baby ihre Eltern
verlor: ein Fluchttunnel im Berlin der 60er Jahre. Ihre Mutter Hanna, Schriftstellerin, und ihr Vater Bartsch,
Stasi-Offizier, haben sich in zunehmenden Konflikten mit
der Gesellschaft in der DDR auseinandergelebt.
Fritz, der Bruder der Mutter, ist bereits nach Westberlin
geflohen. Er beginnt nun, einen Tunnel zu graben, um ihr
und ihrer kleinen Tochter, die noch ein Baby ist, die Flucht
zu ermöglichen. Die Widerstände sind vielfältig:
Wassereinbrüche, ein Stasi-Gegentunnel, Streit und Verrat…
Alb-und Schachtelträume — die Geschichte der Richterin Anna
– die Geschichte der Syrerin Naida. Sind sie nur Reflektionen
ihres eigenen Schicksals? Nur eine Imagination? Vielleicht der
Schlüssel zu ihrem eigenen Trauma…
Save – Die Geschichte hinter dem Theaterstoff -
Die Geschichte der Berliner Fluchttunnel ist eine Geschichte
der Selbstbestimmung, eine Demonstration ungeheuren Mutes
und von Verzweiflung. Die Kraft, die Menschen dazu bringt,
Staatsgrenzen zu „unterhöhlen”, hat eine anarchistische
Komponente und wurzelt im Chaos des untergehenden
Nazideutschlands. Dort verlor sich der Glaube und das Vertrauen
in Systeme schlechthin. Die Tunnelbauer und Flüchtlinge der
60er Jahre kannten das Leid auseinander gerissener Familien
noch aus ihrer Kindheit. Für kein System würden sie es jemals
wieder akzeptieren.
So entstanden Tunnelprojekte wie der „Tunnel29″ (1962) oder der
„Tunnel57″ (1964). Die Menschen nahmen ihr Schicksal
buchstäblich in die eigenen Hände und begannen, Tunnel zu graben.
Historie fängt nicht an und hört auf. Alle Geschichten sind
miteinander verbunden. Der Bürgerkrieg in Syrien fußt ebenso
auf den Konfliktlinien des letzten Weltkrieges wie auch das geteilte
Berlin. Die Verwerfungen geopolitischer Eruptionen bringen seit
eher Menschen in Not. Sie fliehen und irren über diesen Planeten
um zu leben, zu überleben. Aus großer Entfernung könnte man
das unter Wanderungen der Evolution verbuchen. Geht man nahe
heran, brennen syrische Dörfer. Und wir haben mehr damit zu tun,
als uns lieb sein kann. Denn es sind Menschen und keine
Naturereignisse, die die Systeme gestalten, die die Grenzen ziehen.
Auch diese Geschichte endet nicht, in dem wir den Fernseher
ausschalten oder das Theater verlassen.
Theaterstück von Kai-Uwe Kohlschmidt
Regie: Momo Kohlschmidt
Spiel: Katharina Groth, Momo Kohlschmidt, Johannes-Richard Voelkel, Claas Würfel, Gero Bergmann, Dennis Katzmann
© Eine Produktion des Berliner Unterwelten e.V. 2013
© Edition Berliner Unterwelten 2014
© foto dpa
PICCOLO THEATER COTTBUS : 2013 – 2015
Von 2013 bis 2015 angestellt als Schauspieler, Puppenspieler, Theaterpädagoge und Regisseur im Piccolo Theater Cottbus. In diesen intensiven 2 Jahren sind mehrere großartige Projekte entstanden. Im Folgenden finden Sie eine kurze Auswahl von Stücken.
APROPOS PROHLIS
Soziokulturelles Projekt mit den Berliner Theatermachern Christiane Wiegand und Harry Fuhrmann
Das von ihnen entwickelte Tischtheaterformat wurde im Dresdner Stadtteil Prohlis, mit und für Prohliser Bürger*innen umgesetzt.
Verschiedene Bürger*innen, Initiativen, Vereine, Schulen, Jugendhäuser, etc. wurden zur Situation im Stadtviertel interviewt und aus diesem Material wurden Szenen entwickelt, die das alltägliche Leben im Stadtviertel widerspiegeln. Diese Szenen wurden im Zusammenspiel von Schauspiel, Puppenspiel und Objekttheater am Tisch inszeniert. Die Zuschauer sitzen um den Tisch herum und jede Szene endet mit einer offenen Frage an die Zuschauer, die dadurch sofort miteinander ins Gespräch kommen.
Es wurden bis zu 25 Tischtheaterszenen an mehreren Orten in Prohlis gespielt.
Daraus ist das Folgeprojekt Dem Riesen auf der Spur – Das Fest entstanden
Konzeptidee, Szenenentwicklung, Regie: Christiane Wiegand, Harry Fuhrmann
Schauspiel: Julia Amme, Ilse Bendin, Philipp Grimm, Sven Hönig
Puppenspiel, Objekttheater : Marie Bretschneider, Thomas Herbst, Dennis Katzmann
Förderer :Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Amt für Kultur und Denkmalsschutz
Kooperationspartner
Societeatstheater Dresden, Quartiersmanagement Prohlis, Theater “La Lune”/missing dots
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